Bibeln (online, offline)
Die wichtigsten Bibel sind meines Erachtens folgende Bibeln – mit einer rein subjektiven Charakterisierung (die meisten Links in den Namen der Übersetzungen verweisen auf die Textausgaben der „Deutschen Bibelgesellschaft“):
Wenn Sie nach einem Wort oder einer Bibelstelle in unterschiedlichen Übersetzungen suchen, werden Sie im Bibelserver schnell fündig.
Auch die „Deutsche Bibelgesellschaft“ bietet die Möglichkeit, Bibelstellen und Abschnitte in verschiedenen Bibeln zu lesen. Sie finden links oben ein Pull-Down Menü mit der Bibelstelle und eins mit der Übersetzung, die sie durch Herausklappen des Menüs wählen können.
Es gibt auch eine App „Die Bibel“, auf der man online und auch offline die Bibel in verschiedenen Übersetzungen nachsehen kann.
Allgemeine Infos zur Bibel und zum Lesen in der Bibel finden Sie ebenfalls auf den Seiten der „Deutschen Bibelgesellschaft“.
Die Lutherbibel ist die prägende Bibelübersetzung im deutschsprachigen Raum. Begriffe und Sprichworte entstammen dieser Übersetzung. Jede Revision versucht, die ausdrucksstarke und uns bis heute prägende Sprache zu übernehmen und gleichzeitig vorsichtig zu modernisieren. Wer diese Übersetzung liest, wird oft auf Vertrautes stoßen.
Waren in der ersten Einheitsübersetzung das Neue Testament und die Psalmen ökumenisch, d.h. evangelisch und katholisch verantwortet, ist die Einheitsübersetzung 2016 ohne evangelische Beteiligung entstanden. Da sie keine „Geschichte“ wie die Lutherbibel hat, ist die Übersetzung in manchem verständlicher und auch näher an den originalen Texten.
Die Gute Nachricht Bibel ist eine interkonfessionelle deutsche Bibelübersetzung. Sie ist sprachlich etwas „freier“ als die Lutherbibel und die Einheitsübersetzung, näher an unserer Umgangssprache. Sie ist damit eine gute Ergänzung zu den anderen beiden Übersetzungen.
Die Basisbibel ist ein neues und – in der Selbstbeschreibung – zeitgemäßes Bibelkonzept. Sie gibt es in Buchform und auch digital zur Verfügung steht.
Sprachlich ist sie eher bei der Lutherübersetzung bzw. der Einheitsübersetzung anzusiedeln als bei der Guten Nachricht Bibel. In der gedruckten Variante finden sich viele Erläuterungen an den Rändern; in der digitalen Version sind die entsprechenden Begriffe farblich hervorgehoben und die Erläuterungen werden auf Wunsch eingeblendet.
Die Zürcher Bibel wird vor allem von den evangelisch-reformierten Christ*innen gelesen. Sie bietet einen gut lesbaren und verständlichen Text.
Eine besondere Bibelübersetzung mit ausführlicher Begriffserklärung ist die „Bibel in gerechter Sprache“. Sie macht transparent, nach welchen Kriterien die einzelnen Abschnitte der Bibel übersetzt werden. So wird beispielsweise die Bezeichnung „HErr“ für Gott vermieden und durch viele andere männliche wie weibliche Gottesnamen ersetzt (z.B. „Adonaj“, „GOTT“, „die Ewige“), wobei man immer erkennen kann, wo eine solche Ersetzung stattfindet.
Auch die Geschlechtergerechtigkeit ist wichtig. So wird einzig in dieser Übersetzung deutlich, dass es (historisch belegt!) neben den Pharisäern auch Pharisäerinnen gab.
Die NGÜ ist eine neue Bibelübersetzung, die noch (2023) nicht abgeschlossen ist: Das Zweite/Neue Testament ist übersetzt. Vom Ersten/Alten Testament sind die Psalmen, die 5 Bücher Mose und einige Geschichtsbücher bereits erschienen.
Die NGÜ bietet eine sprachlich neue Übersetzung, die überwiegend gut zu lesen ist und durch ihre gegenüber Standardbibeln wie der Luther-Übersetzung manche Verse der biblischen Texte in ein anderes Licht rückt oder Aspekte neu beleuchtet.
Persönliche Einschätzung: Die NGÜ bietet einen gut lesbaren Text, den ich gerne zur Vorbereitung und auch für Schriftlesungen in Gottesdiensten verwende.
Kommentierte Bibelausgaben
Dieses Werk besteht aus 4 Bänden: Bände 1 und 2: Altes Testament, Band 3: Neues Testament, Band 4: Lexion zu Altem und Neuem Testament.
Dieses umfangreiche Werk ist 2018 erschienen. Ihm liegt die Einheitsübersetzung (s. oben) in der Revision von 2017 zugrunde.
Jedem biblischen Buch wird eine ausführliche Einleitung vorangestellt und die Abschnitte werden ausführlicher eräutert und kommentiert als in der Stuttgarter Erklärungsbibel.
Der Lexikonband bietet Erläuterungen zu biblischen Begriffen (mit einem Verzeichnis der Bibelstellen) und Themen, eine ausführliche Zeittafel und Karten.
Persönliche Einschätzung: Ich schätze den Text der Einheitsübersetzung – er bildet die Grundlage. Die Erläuterungen sind anschaulich nehmen auch wichtige Themen auf, beispielsweise Hinweise auf das Verhältnis von Judentum und Christenum.
Das NT jüdisch erklärt erschien 2017 in englischer Sprache, 2021 dann in deutscher Übersetzung.
Auf jeder Seite finden sich zu den jeweiligen Abschnitten Erläuterungen aus der jüdischen Tradition, Verweise auf Bibelstellen und weitere Infos. Zwischendurch enthalten Grau hinterlegte Bereiche Ausführungen zu grundsätzlichen Themen wie „Gerechtigkeit“, „Der Menschensohn“, „Zöllner und Pharisäer“…
Persönliche Einschätzung: Jesus war Jude, das Christentum hat zunächst als Gruppe innerhalb des Judentums begonnen, sich später aber davon getrennt. Die Evangelien wie auch die Briefe und die Offenbarung setzten diese jüdische Tradition voraus und setzen sich mit ihr auseinander – und das oftmals mit Methoden jüdischer Bibelauslegung.
Von daher ist das „NT jüdisch erklärt“ eine wichtige Hilfe zum Verstehen unserer jüdisch-christlichen Tradition und damit unseres christlichen Glaubens.
Die Stuttgarter Erklärungsbibel (2005) bietet die Lutherübersetzung in der Revision von 1984. Jedem biblischen Buch wird eine Einführung vorangestellt. Den einzelnen Abschnitten wird im Text eine Erklärung hinzugefügt.
persönliche Einschätzung: Leider ist diese Erklärungsbibel bisher nicht auf die neue Revision von 2016 und neuere Erkenntnisse in der biblischen Theologie aktualisiert worden.
Die Stuttgarter Erklärungsbibel (2023) bietet die Lutherübersetzung in der Revision von 2017. Jedem biblischen Buch wird eine Einführung vorangestellt. Den einzelnen Abschnitten wird im Text eine Erklärung hinzugefügt.
Deutsche Bibelübersetzungen im Vergleich
Deutsche Bibeln gibt es in großer Zahl. Aber nicht jede Übersetzung ist für jeden Zweck gleich gut geeignet. Ein Überblick der Deutschen Bibelgesellschaft über die 41 lieferbaren deutschen Bibelübersetzungen.
Sie werdenin knapper Form charakterisiert. Die Einteilung erfolgt in zehn Rubriken:
- Umfang
- Grundtext
- Sprachstil
- Übersetzungstyp
- Namensschreibung
- Kommentierung
- Verweisstellen
- Besonderheiten
- Zielgruppe
- Gesamturteil
Zur täglichen Bibellese
Der „Ökumenische Bibelleseplan“ bietet eine fortlaufende Bibellesung.
Auf den Seiten der Deutschen Bibelgesellschaft finden sich auch weitere Infos zu diesem Leseplan.
Von der Katholischen Bibelgesellschaft gibt es die App „Die Bibel – Einheitsübersetzung 2016“, die eine seht gute Ergänzung zu den evangelischen Bibelübersetzungen ist. In dieser App findet man verschiedene Bibellesepläne, darunter auch den Ökumenischen Bibelleseplan.
Den ökumenischen Bibelleseplan sowie weitere Bibellesepläne und Erläuterungen finden Sie auf der Seite der Deutschen Bibelgesellschaft.
Ausgewählte Passagen der Bibel werden abschnittsweise Tag für Tag ausgelegt.
Einschätzung: Sehr lesenswert.
Ein Abreißkalender mit der Jahreslosung als Hintergrund.
Für jeden Tag gibt es ein Kalenderblatt mit einer Bibelstelle und erläuternden Texten.
Vielen Menschen sind die „Herrnhuter Losungen“ ans Herz gewachsen. Vor 290 Jahren hat Nikolaus Graf von Zinzendorf in einem Abendottesdienst der Herrnhuter Brüdergemeine einen Vers für den nächsten Tag mit auf den Weg gegeben. Jährlich werden aus 1824 Kärtchen mit alttestamentlichen Versen die Losungen, d.h. die Verse für jeden Tag gezogen. Ein kurzer Abschnitt aus dem Neuen Testament wird hinzugefügt. Diese „Herrnhuter Losungen“ kann man auch als PC-Programm oder App auf dem Handy oder Tablet installieren, sodass man täglich die aktuelle Losung lesen kann.