„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen,“ sagt Jesus
(Matthäusevangelium 18, Vers 20)
Gerne wurde dieser Vers vor oder nach einem Gottesdienst zitiert, wenn die Zahl der Teilnehmenden recht gering ausfiel. Er sollte dann trösten, darüber hinwegtrösten, dass nur so wenige gekommen sind.
In diesen Wochen hat der Satz aber eine andere Bedeutung bekommen, denn wo drei zusammen sind, die nicht in einem Haushalt wohnen, da sind die Kontaktbeschränkungen schon überschritten.
War es bisher schon schwierig, mit zwei oder drei Personen in einem Gottesdienst eine Gemeinschaft zu erleben, so fehlt diese Gemeinschaft mittlerweile fast völlig. Gemeinde kann und darf sich nicht mehr im Namen Jesu versammeln, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern.
Glücklicherweise leben wir in einer Zeit, in der es vielfältige Möglichkeiten der Kommunikation und auch digitale Angebote wie Fernseh- und Videogottesdienste gibt – das kann eine Gemeinschaft bei räumlicher Trennung stiften. Das kann etwas über den Verlust der Gemeinschaft des gemeinsamen Feierns eines Gottesdienstes hinweghelfen, zumindest zeitweise.
Die Bedeutung und die Aufgaben der Kirchen ändern sich gerade gewaltig – oder sind diese Veränderungen schon in vollem Gange, wurden jedoch erst durch die gegenwärtige besondere Situation offensichtlich?
Wie dem auch sei: ein „weiter so wie vorher“ wird es auch dann nicht geben, wenn die Corona-Pandemie weitestgehend eingedämmt ist und wir uns wieder zu Gottesdiensten in den Kirchen treffen.
Eine Aufgabe ist uns gegeben: dass wir uns im Namen Jesu versammeln: zu zweit, zu dritt, zu vielen – in den Kirchen, in virtuellen Gemeinschaften – wie und wo auch immer.
Denn wenn wir uns in seinem Namen versammeln, dann ist Jesus mitten unter uns. Ja, er geht noch weiter und sagt: „Was auch immer zwei von euch auf Erden einmütig erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten“ (Matthäus 18, Vers 19).