„Wie neu geboren …“

… das ist der Name des 1. Sonntags nach Ostern – mit dem diese Woche begonnen hat.
„Wie neu geboren“ – wer fühlt sich derzeit so? Das dürften nur wenige sein: Menschen, die gerade etwas ganz Besonderes erlebt haben oder erleben.
Insgesamt scheint mir diese Zeit dagegen eher eine Zeit der Lähmung und des Stillstands zu sein: Kontakt- und Besuchsverbote, eingeschränkte Aktivitäten, keine Möglichkeit zu arbeiten, Sorgen und Ängste.
Wie lange wird das alles noch dauern? Viele beschäftigt diese Frage derzeit. Und: ist mit den Lockerungen in dieser Woche ein Silberstreif am Horizont zu erkennen?

Wie würde es auf Sie wirken, wenn jemand Ihnen sagt:

„Weißt du es nicht, hörst du es nicht? / Der Herr ist ein ewiger Gott, / der die Enden der Erde erschuf. Er wird nicht müde und matt, / unergründlich ist seine Einsicht. Er gibt dem Müden Kraft, / dem Kraftlosen verleiht er große Stärke. Die Jungen werden müde und matt, / junge Männer stolpern und stürzen. Die aber auf den Herrn hoffen, / empfangen neue Kraft, / wie Adlern wachsen ihnen Flügel. Sie laufen und werden nicht müde, / sie gehen und werden nicht matt.“
(Jesaja 40, Verse 28-31, Einheitsübersetzung 2016)

Der Prophet Jesaja sagt: Ihr damals / Ihr heute lebt in einer Situation, in der selbst die jungen Menschen, die eigentlich so vor Kraft strotzen, müde und matt werden, in der junge Männer nicht aufrecht laufen, sondern stolpern und stürzen.
Und doch: Gott ist nicht müde und nicht matt. Er ist am Werk. Achte darauf: Es gibt Zeichen, dass es anders wird: Wer auf Gott hofft, wer in seinem Handeln auf Gott vertraut, der bekommt ungeahnte Kraft. Ja, der kann sich wie ein Adler erheben und auf das herabblicken, was ihn beschäftigt und Sorgen macht.
Durch diesen Perspektivwechsel ist die Situation keine andere. Aber ich nehme sie anders wahr: manches bekommt einen anderen Stellenwert und ich habe die Kraft, „wie neu geboren“ die Wege zu gehen, die vor mir liegen.

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