„When Israel was in Egypt’s Land“ – als Israel in Ägypten war …
Lange, sehr lange ist das her.
Eine alte Geschichte!
Eine veraltete Geschichte?
„Ich bin der HERR, dein Gott!
Ich habe dich aus dem Land Ägypten herausgeführt,
aus dem Leben in der Sklaverei.“
Mit diesen Worten beginnen die 10 Gebote – andere sagen auch: die 10 großen Freiheiten.
Leben in Sklaverei und Abhängigkeit
Für die Israeliten bedeutete das: sie mussten arbeiten, sehr viel arbeiten.
Und wenn sie ihre Arbeit nicht richtig erledigten, mussten sie noch mehr tun.
Und das: jeden Tag von morgens früh bis in den späten Abend.
Sie hatten keine Zeit, etwas anderes zu tun.
Sie hatten keine Freude und kein Vergnügen.
Nur Arbeit – nichts als Arbeit.
Aber sie hatten noch jemanden: Gott
In ihrer Verzweiflung haben sie immer wieder zu ihm gerufen: einzeln in ihren Gebeten, oder sie haben gemeinsam geklagt.
Und doch schien Gott sie nicht zu hören.
Es wurde schlimmer und schlimmer für sie.
Die Gebete wurden eindringlicher, die Klagen verzweifelter…
Gott greift ein
Irgendwann hat Gott dann doch eingegriffen.
Auf einmal wussten sie, wie sie fliehen konnten.
Sie hauten ab – und sie entkamen den Soldaten des Pharao, die sie verfolgten.
„Ein Wunder“ – sagten sie und : „Gott hat uns geholfen“.
Der Weg in die Freiheit
Es war ein schwerer Weg,
Wie oft hatten sie Zweifel, ob es der richtige Weg war.
Wie oft haben sie gedacht: Wären wir doch in Ägypten geblieben.
Aber im Rückblick schien alles nur halb so schlimm gewesen zu sein.
Leben in Abhängigkeiten
„Ich bin der HERR, dein Gott! Ich habe dich (…) aus dem Leben in der Sklaverei herausgeführt.“
Diese Worte sind sehr alt – aber sie sind auch sehr aktuell.
Es gibt viele Formen von Sklaverei heute, von Abhängigkeiten, die uns kaputt machen können – und aus die wir nicht ohne fremde Hilfe herauskommen:
Verschiedene Süchte wie Alkohol, Tabak, Drogen und Spielsucht sind die bekanntesten
Aber auch im Zusammenleben kann es Strukturen und Abhängigkeiten geben, die gar nicht gut tun:
- ich denke da an den Umgang mancher Eltern mit ihren Kindern, aber auch an die Macht, die Kinder über ihre Eltern haben.
- ich denke an das Auftreten mancher Lehrer, aber auch wie Schülerinnen und Schüler ihre Lehrerinnen und Lehrer fertig machen,
- und mir fällt das Mobbing ein, dass Jugendliche erleben und sich zufügen.
- Es gibt Schönheitsideale und Klamottenzwang – und vieles, was Ihr hier sicherlich ergänzen könntet.
Aus der Abhängigkeit herausgeführt
„Ich bin der HERR, dein Gott! Ich habe dich (…) aus dem Leben in der Sklaverei herausgeführt.“
Manchmal sind wir hilflos, wenn wir solche schlimmen Situationen erleben.
Und manchmal fügen wir aus unserer Hilflosigkeit heraus anderen Leid zu.
Wir brauchen Abstand, um das wirklich wahrzunehmen.
Wir brauchen Geduld, um etwas zu ändern, um uns zu ändern.
Und wir brauchen Gott.
Die Israeliten haben vor Gott ihre Situation beklagt, haben ihm ihr Leid geklagt.
Wie wäre es, wenn Ihr Euch einfach ab und zu eine kurze Auszeit nehmt – vielleicht abends vor dem Einschlafen:
Wenn Ihr euch selbst erzählt, was an diesem Tag gut war, was Ihr gut gemacht habt – und auch das, was gar nicht gut war oder schlecht gelaufen ist.
Und wenn Ihr dann Gott bittet, das er bei euch ist und euch hilft.
Und vielleicht merkt Ihr dann nach einiger Zeit, dass etwas anders geworden ist – dass Ihr etwas anders geworden seid.
Vielleicht spürte Ihr etwas mehr Freiheit im Umgang mit anderen, im Umgang mit Euch selbst.
Und dann könnt Ihr Gott „Danke“ sagen.