Erstmals ökumenisches Spitzentreffen mit jüdischen Gemeinden

Leitende Geistliche setzen Zeichen gegen Antisemitismus und für mehr Verständnis

Darmstadt / Kassel / Mainz / Limburg (medio). Im 1700. Jahr des jüdischen Lebens in Deutschland haben jüdische Gemeinden und christliche Kirchen in Hessen bei einer digitalen Spitzenbegegnung ein Zeichen für mehr Verständnis und gegen Antisemitismus gesetzt. Im Zentrum der Begegnung am Mittwochabend (20. Januar) stand der regionale Auftakt der Initiative «#beziehungsweise – jüdisch und christlich: näher als du denkst». Mit Plakaten, Unterrichtsmaterialien und Online-Angeboten sensibilisiert die bundesweite Aktion für die Gemeinsamkeiten der Glaubensrichtungen. Sie setzt vor allem bei den jeweiligen religiösen Festen ein und vergleicht etwa das jüdische Purim-Fest, das die Rettung des jüdischen Volkes traditionell mit viel Alkohol und Maskerade feiert, mit dem christlichen Karneval, der herrschende Verhältnisse auf den Kopf stellt und auf die Fastenzeit blickt. 

Weitere Infos zum ökomenischen Spitzentreffen finden Sie auf der Homepage des Landeskirche.


#beziehungsweise – jüdisch und christlich: näher als du denkst

Die ökumenisch verantwortete Kampagne „#beziehungsweise –jüdisch und christlich: näher als du denkst“ möchte dazu anregen, die enge Verbundenheit des Christentums mit dem Judentum wahrzunehmen. Auch und gerade im Blick auf die Feste wird die Verwurzelung des Christentums im Judentum deutlich. Mit dem Stichwort „beziehungsweise“ soll der Blick auf die aktuell gelebte jüdische Praxis in ihrer vielfältigen Ausprägung gelenkt werden. Die Kampagne ist ein Beitrag zum Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland.
Wir sind uns bewusst: Die Betonung der Nähe ist nur unter Wahrung der Würde der Differenz möglich. Deshalb halten wir es für unverzichtbar, die Bezugnahmen auf das Judentum in christlichen Kontexten auch kritisch zu hinterfragen, Vereinnahmungstendenzen zu erkennen und zu vermeiden.
Aktuell finden wir uns dabei in einer gesellschaftlichen Situation wieder, die durch ein Erstarken von Antisemitismus und weiterer Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit geprägt ist. Übergriffe gegen jüdische Bürger*innen, Hetze und Verschwörungsmythen in den Sozialen Medien nehmen weiterhin zu.
In einer respektvollen Bezugnahme auf das Judentum, die zur positiven Auseinandersetzung mit der Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland anregt, will die Kampagne auch einen Beitrag zur Bekämpfung des Antisemitismus leisten.“ (Aus dem Kampagnetext).

Weitere Infos finden Sie hier auf der Homepage.
Die ganze Kampagne und weiteres Material finden Sie auf der Hompage: https://www.juedisch-beziehungsweise-christlich.de/plakat-kampagne/

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