„Schmeckt und seht, wie freundlich unser Gott ist. Wohl dem, der auf ihn traut …“
(Psalm 34)

Der Beter des 34. Psalms wusste: Liebe und etwas zum Essen, das gehört zusammen. Und wir wissen es auch. Schon als Kind haben wir uns einfach an den Tisch gesetzt. Wir haben darauf vertraut: Die Eltern haben uns lieb. Sie werden für unser Essen sorgen. Von ihnen haben wir all das erwartet, was wir zum Leben brauchen: etwas zu Essen und zu Trinken. Ein warmes Bett und ein Zuhause. Hilfe und Schutz. Gemeinschaft. Dazu gehören.

Der Beter des Psalms erwartet und erhofft all das auch von Gott. Er bekennt: „Als einer im Elend rief, da hörte ihn Gott und half ihn aus allen seinen Nöten. Der Engel Gottes lagert sich um die, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus. Schmeckt und seht, wie freundlich unser Gott ist. Wohl dem, der auf ihn traut.“

Elia – Hilfe in großer Verzweiflung

Eine andere Geschichte in der Bibel erzählt von einem Menschen, der Gottes Liebe geschmeckt hat (1. Könige 19). Er hieß Elia. Er war einer der Propheten, der Männer, die Gottes Willen den Menschen angekündigt und vorgelebt haben. Er hatte viel in seinem Leben erreicht. Vieles war gut, vieles war gelungen. Dann aber hat er einen großen Fehler gemacht. Er hat sich wertlos gefühlt. Er hat sich geschämt. Und er wollte niemand mehr unter die Augen treten. Gott nicht, und den Menschen auch nicht.
Elia flieht in die Wüste. Um ihn herum sind nur Sand und karge Büsche. Die Tage sind heiß, und Elia schwitzt. Die Nächte sind kalt, und Elia wickelt sich ganz fest in seinen Mantel. Elia macht sich ganz klein. Er kriecht unter einen Busch und bleibt dort liegen. Regungslos.

Wo ist Gott in meiner Einsamkeit?

Elia fühlt sich allein. Mutterseelenallein. Sein Zuhause gibt es nicht mehr. Seine Freunde sind verschwunden. Viele Dinge hat er falsch gemacht. Was ist sein Leben noch wert? Und wo ist Gott? Elia weiß es nicht.

Wir können Elia verstehen – in Zeiten, in denen wir uns völlig alleingelassen fühlen: alleingelassen von Freunden, von der Familie. Wir zweifeln an unserem Leben. Wir zweifeln an Gott. Und manchmal fehlt die Kraft für den nächsten Schritt. Wie Elia wollen wir uns einfach nur verkriechen. Nichts hören. Nichts sehen. Nichts tun.

Elia, so erzählt die Geschichte weiter, Elia legte sich hin und schlief ein unter dem Busch. Als er schlief, da kam ein Engel. Der Engel berührte ihn und sagte: „Steh auf und iss!“ Als er sich umsah, lagen neben seinem Kopf ein geröstetes Brot und ein Krug mit Wasser. Elia aß das Brot, und er trank das Wasser. Dann legte er sich wieder schlafen.

Und der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal. Noch einmal berührte er ihn an und sagte: „Steh auf und iss! Du hast einen weiten Weg vor dir.“ Und er stand auf und aß und trank. Dann fühlte er sich wieder stark genug und ging weiter.
Elia hat gesehen und geschmeckt, wie freundlich Gott ist. Das hat ihm Kraft gegeben.

Gott begleitet und macht Mut

Auch wenn sein Leben schwierig war: er wusste, er war nicht allein. Das machte Mut. Mut zum nächsten Schritt. Der Engel, der Elia anstupst, ist auch unser Engel.

Er stellt den Krug und das Brot auch vor uns. Wir müssen den Weg durch die Wüste, wir müssen schwere Abschnitte unseres Lebensweges nicht alleine gehen: Gott ist bei uns in Wasser und Brot. Wir können sehen und wir können schmecken, wie freundlich Gott ist.

So begleitet uns Gott: mit Brot, aber auch mit Gemeinschaft und guten Worten, die wir einander schenken – wie der Engel es für Elia getan hat.
Das alles zeigt uns: Gott schenkt uns, was wir zum Leben brauchen. Gott geht den nächsten Schritt mit uns. Gott sei Dank!

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