„Du bist da, du bist da, bist am Anfang der Zeit, am Grund aller Fragen bist du. Bist am lichten Tag, im Dunkel der Nacht, hast du für mich schon gewacht.“
Aus einem neuen Lied zum 139. Psalm (Evang. Gesangbuch Kurhessen-Waldeck, Ergänzungsheft EG PLUS Nr. 89, freitöne Nr. 91)
Du bist da

Gott, du bist da am Anfang der Zeit.
Du bist da, wenn ich Fragen habe.
Du bist da, wenn ich Angst habe, wenn es dunkel um mich ist.

Ich könnte mich aufschwingen und davonfliegen – du bist bei mir.
Ich könnte bis an die Grenze gehen – auch da bist du bei mir
Ja, auch wenn ich mich fühle, als lebte ich nicht mehr – selbst dann bist du bei mir.

Du kennst mich, du kennst alle meine Gedanken – vielleicht schon, ehe ich sie selbst denke.

„Der liebe Gott sieht alles!“

Viele haben diesen Satz schon gehört, zu manchen von Ihnen wurde er gesagt.
Gott ist da, Gott überwacht mich.
Gott sieht auch das Verborgenste, das, was Eltern, Verwandte, Erzieher und Lehrer nicht sehen.

Ist das der Gott, zu dem wir im Psalmgebet sprechen: Du bist da – von allen Seiten umgibst Du mich?

Gott als Beobachter?

Gott, du bist da.
Nein, Gott ist kein Kontrolleur.
Gott beobachtet und bespitzelt uns nicht.
Er schreibt auch nichts, was wir tun, in ein großes Buch, um später mit uns abzurechnen.

Du bist da

Gott begleitet uns – wie ein guter Freund / wie eine gute Freundin.
Wir können mit ihm sprechen, zu ihm beten.
Wir können ihm unsere geheimen Gedanken anvertrauen – ohne Scheu,
Denn Gott kennt uns.
Er weiß, was wir denken, was uns bewegt.

Und er möchte bei uns sein, uns beistehen.
Er möchte uns helfen, uns schützen gegen alles, was uns bedroht, was uns schaden könnte – sei es von außen, sei es durch uns selbst.

Das ist der Gott, von dem wir sagen:
Du bist da

„Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.“
Psalm 139, Vers 5

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